Nachdem Marketing und Werbung in den 10er Jahren des 21. Jahrhunderts eine beispiellose Technologiegetriebenheit erlebt haben, erleben wir an der Schwelle zu den 20er Jahren allem Anschein nach eine Abkehr vom reinen Digitalismus.
In den Fokus der Werbetreibenden rückt wieder der Marketingmix und damit auch die Verknüpfung von Offline- und Online-Medien im Wechselspiel. Die Renaissance analoger Kommunikationskanäle lässt sich an vielen Strömungen und Rückmeldungen festmachen, so zum Beispiel an der wieder zunehmenden Relevanz von Printmailings.
Das Jahrzehnt des Prints und der Werbewirkung
Auch in Zeiten der (Bilder-)Netzwerke wie allen voran Instagram und Facebook hat sie noch nicht ausgedient: die Postkarte. Natürlich sind die Auflagen des handlichen Bildkartons im Jahrhundert der Selfies und der Echtzeitkommunikation spürbar geschrumpft. Aber Postkarten aus dem Urlaub sind immer noch angesagt.
In diesem Jahr feiert sie sogar ihren Geburtstag: 150 Jahre jung – und reist immer noch rastlos um die Welt. 1869 wurde sie von der Österreichischen Post als “Correspondenzkarte” in die Welt gesetzt. Geburtshelfer war eine schlichte ökonomische Erwägung: Einsparungen in beträchtlicher Größenordnung gegenüber dem Briefversand.
Es ist schwerlich zu übersehen und mehr als nur ein flüchtiger Trend: Die großen Fotodatenbanken haben ihr Portfolio für den Visual Trend Haptik und Berührung massiv ausgeweitet. Sie bilden damit den Berührungshunger in unserer Gesellschaft nach zwei Dekaden digitaler Entsinnlichung ab.
Das 21. Jahrhundert war bis jetzt das Jahrhundert der Screens, Bits und Bytes. Dabei immer mobiler, Informationen und Bilderwelten allgegenwärtig. Das Leben als Touch & Go. Doch schon die 10er Jahre brachten auch neue Trends mit sich, die sich aus einer Revitalisierung der analogen Welt herleiteten.
Haptik-Boom bei den Bilddatenbanken
Im Rahmen einer mehrteiligen Studie haben die Regensburger Psychologen Fabian Hutmacher und Christof Kuhbandner Erstaunliches über die Leistungsfähigkeit unseres Tastsinn entdeckt.
Demzufolge verbleiben über den Tatsinn aufgenommene Informationen viel länger in unserem Gehirn gespeichert als bislang angenommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob wir die Objekte beim Berühren sehen.
Wann haben Sie das letzte Mal zu Papier und Stift gegriffen? Beim Morgen-Meeting, während eines Kundentelefonates, Brainstormings, für eine To Do-Liste, Glückwunschkarte, Unterschrift ...
Die Fähigkeit, mit der Hand zu schreiben, zählt zu den Kernkompetenzen unserer Kultur – Basiswissen, das bereits ABC-Schülern vermittelt wird. Mehr noch„Schreiben ist eine Querschnittsaufgabe“, unterstreicht Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung.
Wann haben Sie das letzte Mal zu Papier und Stift gegriffen? Beim Morgen-Meeting, während eines Kundentelefonates, Brainstormings, für eine To Do-Liste, Glückwunschkarte, Unterschrift ...
Die Fähigkeit, mit der Hand zu schreiben, zählt zu den Kernkompetenzen unserer Kultur – Basiswissen, das bereits ABC-Schülern vermittelt wird. Mehr noch„Schreiben ist eine Querschnittsaufgabe“, unterstreicht Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung.
Haptische Bücher erweitern den Horizont
Lesen erweitert den Horizont – und zwar in alle Richtungen. Den Wahrheitsgehalt dieses geflügelten Wortes haben Wissenschaftler schon oft unter die Lupe genommen. Heute wäre zu ergänzen: Das Lesen haptischer Bücher erweitert den Horizont.
Nach einer aktuellen Studie von Soziologen können Kinder, die umgeben von Büchern aufgewachsen sind , als Erwachsene nicht nur besser lesen und schreiben. Sie meistern auch Matheaufgaben und technische Probleme leichter als Menschen, die in ihrer Jugend kaum Zugriff auf Lesestoff hatten.
Haptische Bücher erweitern den Horizont
Der Schlaf lässt mal wieder auf sich warten. Die Finger tasten sich durch die Dunkelheit – ein kurzer Wischer über die Screen und die Leuchtfunktion des Smartphones ist aktiviert: 1:31h. Das Gedankenkarussell dreht sich weiter ...
Wer hätte gedacht, dass mein Traumjob als Creative Director in eine Termin-, Orga- und Controlling-Orgie mutiert? Was mich natürlich nicht davon entbindet, weiterhin gute, strategisch fundierte Ideen und Texte liefern zu müssen.
Eine neue Langzeitstudie der Müchener Agentur Happy Thinking People zum Konsumverhalten der heute 12- bis 16-Jährigen, auch Gen Z genannt, lässt aufhorchen. Der Umgang mit digitaler Technik ist ihnen sozusagen in die Wiege gelegt. Digital Natives pur.
Umso überraschender, was die Geburtsjahrgänge ab 2000 bewegt – und was sie eher nicht bewegt. Project Director Anton Kozka subsummiert die Studienergeb-nisse unter der Überschrift „Gen Z: authentisch, analog, anders“.
An Medien, die totgesagt wurden und dem vorauseilenden Nachruf noch zu Lebzeiten dann auch Genüge taten, herrscht kein Mangel. Das zählt zu den Begleiterscheinungen des Fortschritts. Tatsächlich haben auch aber einige überlebt, wenn Sie an die Vinylschallplatte oder die Sofortbildkamera denken.
Wohl kaum ein zweites Medium aber wurde so oft totgesagt wie der Print. Auch hier irrten die medialen Propheten, wie eine vitale Printlandschaft fröhlich widerlegt. Gewiss, es gab und gibt Verschiebungen zwischen digitalen und analogen Kommunikationsträgern. Und sicher gilt auch dies: Nicht alle Printbereiche florieren, der Konsument nuanciert.
Der wertvolle Werkstoff Papier entfaltet auch im Einsatz als Werbebotschafter viele Talente. Die Mitglieder der AG Zukunft sind auf besonders beliebte Werbeartikel aus Papier spezialisiert: Kalender in all ihrer Vielfalt, Notizbücher, -blöcke und -zettel von klassischen Modellen bis zu Trendartikeln.
Analoge Planungs- und Orga-Instrumente mit treuen und neuen Fans, denn längst sind die Vorzüge dieser visuell-haptischen Medien auch bei den Digital Natives angekommen.
Im ersten Teil dieses Blogs Papier & Schreibkultur haben wir Meilensteine der Schreibkultur skizziert und welchen Wert analoge Notizbücher und Kalender auch im Vergleich zu digitalen Tools für ihre Nutzer haben. Gute Gründe auch für den Einsatz als Werbeartikel.
Darüber hinaus: Wer freut sich nicht, einen vielseitigen Alltagshelfer gratis zu erhalten und damit zugleich spürbare Wertschätzung zu erfahren als alternativ mit Kaufaufforderungen bombardiert zu werden? Kein Wunder, dass Qualitäts-Werbeartikel besonders hoch bei Reichweite, Erinnerungsquote und Sympathiewerten punkten.
Eyecatcher-Qualitäten sind ihnen schon in die Wiege gelegt: Haftnotizen werden vorzugsweise an augenfälligen Stellen platziert, dienen u. a. als Gedächtnisstütze, Orgahilfe, Lesezeichen, Botschafter für Kurznachrichten und Ideensammler, z.B. bei Kreativmeetings. Intuitiv zur Hand und 24/7 einsatzbereit.
Selbst als Kurzversion von Liebesbotschaften wurden sie schon gesichtet, sozusagen als die Papierform der SMS-Liebesbekundungen.
Wir leben in einer Übergangszeit, keine Frage. Schwer auszuloten, wann und wo die allumfängliche Drift, auf die wir uns technisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich begeben haben, wieder einmal in verfestigtere Strukturen einmündet.
Bis dahin ist es ein vermutlich noch weiter Weg. Gut möglich, dass dies eine Generationen-übergreifende Aufgabe sein wird. Fast alles steht inzwischen in Frage.
Treue Fans hatten sie immer. Doch nie waren sie angesagter als heute. Von Hipstern als kreative Lifestyleprodukte neu entdeckt, segeln Notizbücher seit Jahren auf Trendkurs.
Ein Ende ist erstmal nicht in Sicht – zu vielseitig die Nutzfunktionen und Designmöglichkeiten der haptischen Schreibbücher, auch im Einsatz als Werbebotschafter.
Der Trend zum digitalen All-in-one-Gerät wird durch rührige IT-Tüftler weiter befeuert, doch parallel hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass analoge Touchpoints wie Notizbücher und Kalender auch im Arbeitsalltag bis hin zum digitalen Büro unverzichtbar bleiben.
Die Vorzüge dieser analogen Touchpoints basieren auf ihrem wertvollen Werkstoff Papier: flexibel, sinnlich, greifbar glaubwürdig – einige der Eigenschaften, die klassische Planungs- und Notizwerkzeuge auch für den Einsatz als willkommene Werbebotschafter prädestinieren.
Sssssst – schepper – binggg: Das putzige Kerlchen, schätzungsweise sieben Jahre alt, strahlt von einem Segelohr zum anderen. Mit gesenktem Blick kauert es in einem Fenstersitzplatz der S11, die Augäpfel bereits seit einer halben Stunde festgesogen am Screen seines Smartphones.
Allmählich nerven die ewig gleichen Töne. „Tschuldigung, geht’s vielleicht ein bisschen leiser?“ Die Mutter des Jungen schaut kurz verärgert hoch, auch sie versunken in monotones Zeigefinger-Getippe, dreht sich nach rechts: „Schalt das Spiel auf stumm.“ „Nö, wieso?“
Lieber Papiertiger als Handy-Affe
Engagierte Mitarbeiter zählen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Als internes Informationsmedium beflügeln haptische Mitarbeiterzeitungen (MAZ) u. a. das Zugehörigkeitsgefühl und damit auch die Einsatzfreude. Gedruckt auf dem neuen Exklusivmedium Papier macht es auch Wertschätzung fassbar: Der Empfänger dankt mit höherer Aufmerksamkeit und einer Dosis Zusatzmotivation.
Der hohe Stellenwert, den deutsche Unternehmen diesem klassischen Medium beimessen, spiegelt sich nicht zuletzt in seinem Verbreitungsgrad. Nach Erhebungen des Branchenverbandes DPRG Deutsche Gesellschaft für Public Relations e. V. kursieren in Deutschland rund 2.000 MAZ-Titel durch Büros und Werkhallen.
Print oder PDF? Das Mitarbeitermagazin
In der fortschreitenden digitalen Ernüchterung unterstreichen Werbemedien mit haptischen Qualitäten als Printwerbung einmal mehr ihre hohe Bedeutung für den Marketing-Mix. Ob klassische Printwerbung oder Werbeartikel aus Papier – ihre Verführungskunst beschränkt sich nicht nur auf flüchtige Eyecatcher-Effekte.
Darüber hinaus bieten Printmedien das Potential, die vielfältigen Wirkungsdimensionen der Haptik zu nutzen. Jeder haptische Reiz weckt im Unbewussten verankerte Muster. Zu den herausragenden Talenten des Tastsinns zählen u. a. die Glaub- und Vertrauenswürdigkeit, die (be)greifbare Botschaften stiften. Qualitäten, die mittlerweile auch durch zahlreiche neurowissenschaftliche Studien bestätigt werden.
Während Terminkalender temporär eine digitale Durststrecke überwinden mussten, was ihnen aufgrund ihrer analogen Vorzüge auch gelang (man denke insbesondere an Datensicherheit, zuverlässigen und flexiblen Einsatz), liefen haptische Bildkalender auch im Hype um Smartphone & Co. außer Konkurrenz.
Die Gründe für ihren ungebrochenen Erfolg sind vielfältig. Primär bieten sie inspirierende und motivierende Eyecatcher, die sich nicht verflüchtigen – im Gegenteil: sie sprechen auch zu der Hand, lösen Berührungscodes aus wie z.B. Vertrauenswürdigkeit und Sicherheit.
Haptischer Cold-Case-Kalender 2018
Ihrer Bestimmung gemäß sind Spickzettel nicht fürs Licht der Öffentlichkeit gedacht. Im Gegenteil. Geschickt versteckt und klammheimlich gezückt, dienen sie dem Schummeln.
Bei Klassenarbeiten, Uniklausuren, Tests, Meetings und Vorträgen füllen die Erinnerungshilfen Wissenslücken auf oder geben besonders nervösen Kandidaten ein Stückchen Sicherheit an die Hand, allerdings nicht ohne den Risikofaktor, erwischt zu werden.
Papier als haptische Gedächtnisstütze
“Große Klappe, nix dahinter!” Ein hemdsärmeliger Spruch aus Kindertagen, der aber an der Börse der Alltagsweisheiten durchaus noch hoch notiert. Zur Vergewisserung braucht’s nur einen Klick ins Web oder einen Blick ins Fernsehen.
Politiker, Showstars und Sternchen, Sportler und Entertainer, Werber und Marketer: ihrer viele zahlen tagtäglich auf diese Weisheit des Volksmundes ein. Natürlich nicht alle. Doch wie heißt es so schön wie zutreffend: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Werbemittel mit großer Werbefläche
Der Boom analoger Produkte verbindet sich zusehends auch mit der digitalen Welt, ablesbar nicht nur am zunehmenden Wechselspiel von Offline- und Online-Medien. Jetzt zieht es den japanischen Hightech-Konzern Nintendo back to the roots.
Bei seinem neusten Coup Nintendo „Labo“ greift die Japaner in ganz besonderer Weise auf den Werkstoff Papier zurück, eine Reminiszenz an die Unternehmensanfänge, die kaum noch jemand kennt.
Nintendo gelingt die Synthese von Papier und Hightech
Welchen Notizmodus bevorzugen Sie? Tippen & wischen oder die Finger choreographiert übers Papier tanzen lassen?
Der kommerzielle Siegeszug der Smartphones begann erst 2007 mit der Markteinführung des iPhones. Rund zehn Jahre später beherrschen die digitalen Tools den Alltag.
Komplementärtrend Notizbücher und Kalender
Der neue Dialog Marketing Report der Österreichischen Post AG unterstreicht einmal mehr: Printwerbung – insbesondere persönlich adressierte Werbebriefe und Flugblätter – ist ebenso wenig auf dem absteigenden Ast wie die Nutzung von Papier.
Man denke an die Vision aus dem digitalen Lager, die bereits seit Mitte der 70er Jahre kursiert: Die Zukunft gehört dem papierlosen Büro. Das Gegenteil ist der Fall!
Sie wundern sich? Kalender im Gefängnis? Schon klar, die Damen und Herren hinter Schwedischen Gardinen werden wohl kaum fröhlich ihre Smartphones konsultieren können. Und beim Zeitzählen respektive dem Runterzählen der noch verbleibenden Tage mit gesiebter Luft denken die meisten von uns an das Bild aus vielen einschlägigen Filmen: die schräg durchgestrichenen senkrechten Striche an der Zellenwand im Fünferpack.
Die DIY-Welle nimmt Kurs auf Megatrend und entwickelt immer neue Facetten. Eine davon floriert unter dem Begriff „Filofaxing“: das kreative, detailverliebte Verschönern von Terminplanern, vorzugsweise durch Frauenhände.
Die Deko-Lust reicht vom Einband bis zum vielseitigen Inhalt und umfasst u.a. Schleifchen, Glitzer-, Blumen-, Teddy-Sticker, farbenfrohes Kolorieren und kleine Zeichnungen, Wörter und Sprüche in Schönschreibschrift bzw. Handlettering – Buchstabenkunst, die meist mit Bleistift vorskizziert wird, dann kommen Fineliner, Filzstifte, Marker oder Pinsel zum Einsatz.
Terminplaner im Filofaxing-Trend
Erinnern Sie sich ans letzte Familientreffen? Haben Sie gemeinsame Erlebnisse wieder aufleben lassen? Wie lange hat es gedauert, bis z.B. Vater zur Mutter sagte: „Das habe ich aber anders in Erinnerung ...“?
In Teil 1 dieses Blogs zur Bedeutung von Kalendern und Notizbüchern für die Individualität haben wir skizziert, wie wichtig das Gedächtnis ist, um auch die eigene Lebensgeschichte zu speichern, mithin ein Bewusstsein für die eigene Individualität zu entwickeln. Die Bedeutung von Notizbüchern und Kalendern lässt sich in diesem Zusammenhang kaum überschätzen, wie der Boom haptischer Reminder unterfüttert.
Mit diesem Blog möchten wir das Bewusstsein dafür wecken, wie wichtig Gedächtnisstützen in Form von haptischen Instrumenten wie z.B. Kalender und Notizbücher für uns sind. Denn ihre Reminderfunktion geht weit darüber hinaus, Termine festzuhalten, den nächsten Feiertag zu suchen oder während eines Meetings ein paar Stichpunkte aufzuschreiben.
Apps wie Instagram, Snapchat oder die Facebook-Funktion für Live-Übertragungen zeigen, dass Menschen von Bildern fasziniert sind, ob sie nun bewegt, bewegend oder beweglich sind, wie es bei 360°-Videos der Fall ist. So können längere Texte in der Regel bei weitem nicht so hohe Klickzahlen erreichen wie Bilder.
Gegen die Bilderflut wirkt das geschriebene Wort beinahe wie ein Relikt aus vergangenen Tagen. An die Stelle von blumigen Beschreibungen rücken Infografiken. Was früher ausformuliert wurde, wird heute als Meme oder als GIF verschickt. Welchen Nutzwert besitzt also unsere Fähigkeit zu schreiben noch?
Haftnotizen werden zu fast 90 Prozent teuer am POS gekauft. Schnell im Griff, flugs beschrieben und (fast) überall haftbar sind die handlichen Klebezettel begehrt wie eh und je. Als Werbebotschafter sind sie also hochwillkommen bei jeder Zielgruppe – ob BtoB oder BtoC. Haftnotizen bieten somit noch viel Potential, das es zu aktivieren gilt.
Schließlich ist ihr Einsatzradius umfassend: Büro, Küche, Hobbykeller, unterwegs als Spickzettel im Timer oder als kreatives Medium.
Das Werbepotential von Haftnotizen
Man muss ihm fast dankbar sein, dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Der mit den vielen Tweets und Dekreten, Sie wissen schon. Und den alternativen Wahrheiten, den Fake News und den Deals. Aber der Mann liefert Stories am Fließband, Content im Überfluss. Das ist anzuerkennen, ob man ihn mag oder nicht.
Fast könnte man meinen: Donald Trump gegen den Rest der Welt. Und eines steht schon heute fest, egal wie die Geschichte ausgeht. Der Dealmaker wird seinen Platz in den (Geschichts-)Büchern erhalten. Freilich ist noch nicht ausgemacht, wo. Doch uns liefern die Stichworte wie Stories, Content & Bücher immer wieder Steilvorlagen.
Manche Inhalte lesen wir digital, andere lieber in gedruckter Form. Erfolgreich sind schließlich beide Publikationsformen, wenn auch in jeweils unterschiedlichen Bereichen. Doch wann lesen wir lieber Printformate wie Bücher, die Zeitung oder Kataloge und wo greifen wir lieber zum Smartphone, zum Tablet oder zum E-Reader?
Möchte man den scheinbaren Dualismus der Offline- und Online-Medien auf einen Leitsatz herunterbrechen, könnte man es so formulieren: Schnell zu konsumierende Informationen funktionieren in digitaler Form besser, tiefere Inhalte in analoger Form.
Offline- und Online-Medien im Wechselspiel
Beschleunigung, Disruption, ökonomisch wie politisch: das globale Geschehen scheint sich durch den neuen US- und Twitterpräsidenten noch einmal auf einen eigens und eilends errrichteten Hochgeschwindigkeitsparcours zu begeben, nach dessen Durchlauf so manches anders sein wird.
Das muss übrigens gar nicht einmal alles negativ sein. Neue (Handels-)Allianzen, neues Denken, zu dem auch Rückbesinnungen und Neustarts zählen, werden neben den zu erwartenden und zu meisternden Rückschlägen die Zukunft unserer Welt und ihrer Gesellschaften bestimmen.
Werbekalender als Teil der customer experience
Menschen, die simultan auf Smartphones starren, klickende Laptop-Tastaturen an jeder Ecke, Apps und Gadgets. Kaum noch ein Lebensbereich, der nicht digital durchdrungen ist – willkommen im 21. Jahrhundert. Doch die Anzeichen mehren sich, dass digital und analog zu einer neuen ergänzenden Balance finden. Davon künden etwa auch die neuen aktuellen Verkaufsrekorde für Vinylschallplatten in Großbritannien und Deutschand.
Davon profitiert auch der Printmarkt, dessen Aktien dieser Tage Produkt-bezogen wieder in der Gunst der Nutzer steigen. Ob das gute alte Buch, das Monatsmagazin, ob Notizbuch, Wand oder Buchkalender: Print bedeutet nicht nur Genuss, sondern vermittelt durch den Papier-Werkstoff seine Informationen auch deutlich beständiger, als es seinen digitalen Pendants möglich ist.
Printprodukte als regenerative Pause
Dass in der Geschäftswelt jedes noch so kleine Detail von psychologisch bedeutender Relevanz sein kann, ist uns allen bewusst. Unsere Unterschrift ist da keine Ausnahme und sagt viel über ihren Inhaber aus. Kein Wunder, dass das Unterschreiben wichtiger Dokumente zu einer regelrechten Show avanciert ist.
Das geht sogar so weit, dass sich die Signatur zu einem Statussymbol gemausert hat – schließlich kostet das Erarbeiten und Erlernen einer professionellen und ausgeklügelten Unterschrift heutzutage meist mehrere Tausend Euro. Dass diese Entwicklung in einer Zeit stattfindet, in der vermeintlich kaum noch jemand mit der Hand schreibt, ist kein Zufall.
Der anhaltende Erfolg gegenständlicher Werbung ist wahrlich beeindruckend – vor allem, wenn man berücksichtigt, dass sie im Zuge der Entwicklung des Online-Marketings nicht bloß einmal totgesagt wurde. Der aktuelle Werbeartikel-Monitor des GWW Gesamtverband der Werbeartikelwirtschaft e.V. möchte davon nichts wissen.
Wer die Spitzenplätze der Werbung belegt, ist deutlich: Mit großem Abstand lassen gegenständliche Werbebotschafter nicht nur das Online-Marketing, sondern auch Messeauftritte und Anzeigen in Fachzeitschriften hinter sich.
„Wir leben in einem freien Land!“ – Was einst als gut gemeinter Slogan zur Definition der westlichen Gesellschaft diente, ist heute zu einer Farce verkommen. Freiheit bedeutet nämlich auch, selbst darüber zu entscheiden, was wann und wo öffentlich gemacht wird.
Konzerne wie Google, Facebook und Amazon nehmen uns diese Entscheidung längst ab. Nicht etwa illegal, sondern mit Hilfe des unstrittigen sozialen Drucks. Ein Leben ohne Google? Unwahrscheinlich. Spätestens bei der Nutzung eines Android-Smartphones übertreten wir die Grenze.
Die Beschleunigung des medialen Informationsflusses kennt keine Grenzen. Twitter-Feeds, 24h-Newsticker, Facebook-Posts im Sekundentakt, Bilderbombardement, Videoclip-Dauerbeschuss … Kein Ort nirgends, so will es scheinen, an dem wir dem digitalen Dauerdruck eine Atempause abringen können.
Viel schlimmer noch: Wann immer wir News, Urlaubsfotos von Freunden oder eine Filmserie konsumieren, sind Google, Facebook, Amazon, Netflix & Co. mit im Boot und schauen uns über die Schulter. Privatsphäre scheint im 21. Jahrhundert flüchtiger als ein leichtes Parfum zu sein. Schon wurden die ersten Generationen geboren, die das Gut der Anonymität nur aus Erzählungen kennen.
Bei aller Überwachung und Beschneidung der Privatsphäre gibt es bis dato wenigstens ein Medium, dass sich der „große Bruder“ noch nicht vollständig zu eigen machen konnte: das haptische Tagebuch. Doch in Zeiten der digitalen Disruption gibt es natürlich auch Beschleunigungs-Apps für das einstmals sorgsame Handwerk der bespiegelnden Selbstreflexion.
Eingeleitet wurde die vermeintliche Verdrängung des Tagebuchs aus Papier bereits vor Jahren durch Online-Blogs – öffentlich einsehbare, oftmals anonyme oder pseudonym geführte Tagebücher, deren Autoren ihre privatesten Gedanken ins Netz stellen, wo sie jeder goutieren kann. Der Reiz des Voyeurismus war dabei ebenso präsent wie ein gewisser Exhibitionismus seitens der Autoren.
Empathie ist eine der Grundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. So wird das fehlende Gefühl für die Empfindungen anderer gar als soziale Inkompetenz bezeichnet. Wissenschaftler haben nun festgestellt, dass der Tastsinn einen Einfluss auf unser empathisches Empfinden hat.
In der neuen Haptik-Studie wurden den Teilnehmern Fragen zum Sozialverhalten gestellt. Die Besonderheit: Im Vorfeld wurde für die eine Hälfte der Probanden ein vermeintlich zufällig platziertes Stück Sandpapier bereitgelegt, während die Vergleichsgruppe ohne diesen haptischen Reiz auskommen musste.
Wer sich auch nur drei Minuten mit den Grundlagen der Rockmusik beschäftigt, wird dabei unweigerlich über den Namen Queen stolpern, steht die Truppe um Frontgenie Freddie Mercury doch wie kaum eine andere für die bahnbrechende britische Szene. Am 29. Juni 2016 wird sein Notizbuch versteigert.
Das zuständige Auktionshaus Bonham‘s teilte mit, dass es sich bei dem Auktionsgegenstand um eine Textskizzen- und Lyriksammlung handelt, die Mercury zwischen 1988 und 1990 zusammengetragen hat, bevor er im Jahr 1991 an seiner AIDS-Erkrankung verstarb.
Schaut man sich in den Hörsälen des 21. Jahrhunderts um, so sieht man vor allem drei Dinge: Studenten, Laptops und Smartphones. Studenten, weil sie dort sein müssen, Laptops, weil die Studenten Mitschriften anfertigen sollten und Smartphones, weil sie das nicht wollen.
Wer seinen inneren Schweinehund entgegen jeder Regel zu überwinden vermag, zieht meist den Laptop einem Schreibblock aus Papier vor. Schließlich schreibt es sich am Computer nicht nur schneller und sauberer, sondern die Notizen lassen sich zudem leichter nachbearbeiten.
Wer seinen Blick über den aktuellen Zeitschriftenmarkt schweifen lässt, wird nicht nur das Revival des Mediums Print feststellen, das bereits seit Jahren im Gange ist. Vielmehr wird der wache Beobachter der Magazinlandschaft erkennen, dass es vor allem die Nische ist, die in gedruckter Form erfolgreich ist.
Spezielle Musikmagazine, DIY-Anleitungen, thematisch stark eingegrenzte Kochzeitschriften: Die Zeitschriftenregale spiegeln eine individualisierte Lebensführung wieder, in der Leser sich nicht mit dem Herkömmlichen begnügen und auf der Suche nach besonderen Leseerlebnissen sind.
Die Buntstifte sind sortiert, die Wohnzimmerlampe ist eingeschaltet und das Malbuch aufgeschlagen. Was sich zunächst nach Kinderbeschäftigung anhört, hat auch auf ältere Semester eine scheinbar meditative Wirkung. Malbücher für Erwachsene liegen im Trend – so sehr, dass das schwedische Möbelhaus IKEA sogar schon ausmalbare Illustrationen zum Download anbietet.
Kein Wunder, sind es doch gerade die herrlich repetitiven Tätigkeiten, die nachhaltig zu unserer Entspannung beitragen. Malbücher erfordern keine schnellen Reaktionen, keine Bedienungsanleitung, ja, noch nicht einmal besonders viel Hirnschmalz.
Ob Zeitschrift, Grußkarte oder Mailing: Hochwertige Papiere erfreuen sich dieser Tage größter Beliebtheit. Verwunderlich ist dies ob der voranschreitenden Digitalisierung nicht. Von technologischer Übermüdung gezeichnet, wünschen wir uns haptische Erlebnisse und Greifbarkeit.
Dabei wurde der Werkstoff Papier nicht nur einmal schon totgesagt. Stets wurde vor allem dem Internet eine rosige Zukunft prophezeit. Vom Tod des Printjournalismus war genauso die Rede wie vom Ende des handgeschriebenen Briefes.
Nicht nur Teenager werden sich bestens daran erinnern: an den ersten Tagebucheintrag ihres Lebens. Während der eine bloß schöne Erlebnisse aufschreiben mag, widmen sich andere Schreiberinnen und Schreiber eher den verborgeneren Seiten ihrer Persönlichkeit.
Eins haben jedoch fast alle begeisterten Tagebuchschreiber gemein: den Wunsch nach Erinnerung, Reflexion und Klarheit.
Die Papierfaltkunst Origami ist wohl beinahe jedem von uns ein Begriff. Weniger verbreitet ist hingegen das Wissen, dass dahinter eine jahrhundertelange Geschichte steckt. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass Origami schon mit der Erfindung des Papiers selbst aufkam.
Die Wissenschaft ist nämlich der Ansicht, dass wir natürlicherweise das Verlangen empfinden, ein Stück Papier zu falten, sobald wir es in der Hand halten. Dies würde bedeuten, dass die Papierfaltkunst bereits im Jahr 105 n. Chr. Einzug erhalten hätte – zumindest in ihren ersten Zügen.
Dass wir Menschen multisensorische Wesen sind, ist längst kein Geheimnis mehr. Wir fühlen, riechen, sehen und hören rund um die Uhr und nehmen auf diese Weise unsere Umwelt wahr.
Printprodukte und multisensorische Printmailings spielen für unsere Wahrnehmung eine besondere Rolle, da sie viele Sinne gleichzeitig ansprechen. So besticht Papier nicht nur durch einen eigenen Duft, sichtbare Oberflächen und raschelnde Geräusche, sondern vor allem auch durch seine ausgeprägten und angenehmen haptischen Eigenschaften.
Multisensorische Erlebniswelten
Nicht bloß der alteingesessene Otto-Versand setzt seit jeher auf einen Katalog aus Papier: Schon seit Monaten schießen laufend neue gedruckte Kundenmagazine auf den Markt.
Ob Handelskette, Online-Shop oder Startup – die Begeisterung erstreckt sich weit über sämtliche Branchengrenzen hinaus. Doch was geht in den Marketingabteilungen der Unternehmen vor, die auf einen Werkstoff setzen, der mehr als nur einmal totgesagt wurde – und das in Zeiten der rasanten Digitalisierung? Ganz einfach: Sie haben einen Trend erkannt, der unaufhaltsam scheint.
Die Kunst- und Kulturgeschichte der Menschen ist eng mit dem symbolischen Aufladen von Gegenständen verbunden, sei es in vorchristlichen Zeiten, im Gefolge der Religionsstifter oder auch in totalitären Systemen
Auch der Alltag bringt Dinge mit sich, die uns lieb und teuer sind. Ob nun der Schmuck der Großmutter, das Kuscheltier aus Kindheitstagen oder Urlaubssouvenirs: Nur selten gelingt es uns, Materielles von seiner Bedeutung oder seinem emotionalen Wert zu trennen.
Der Werkstoff Papier befindet sich im Wandel. So verzeichnen zahlreiche Nischenmagazine steigende Auflagen, während Tageszeitungen an der Aktualitätsgeschwindigkeit moderner Nachrichtenverbreitungssysteme scheitern. Der Konsens unter Konsumenten: Qualität statt Quantität.
Nicht nur Papeterien befinden sich im Aufschwung und beglücken nicht nur ältere Semester mit handgefertigten Glückwunschkarten, sorgsam gebundenen Notizbüchern und aufwendig dekorierten Kalendern. Nein, auch der Berliner Hipster und der Köln-Ehrenfelder Künstler haben die neue Schreibkultur wieder für sich vereinnahmt.
Kahle Bäume, gefüllte Teekannen, Weihnachten mit dem einen oder anderen Buch unterm Tannenbaum ist Geschichte: Gibt es eine schönere Jahreszeit für Bücherwürmer? Wohl kaum.
Kein Wunder also, dass die jedes Jahr die Gunst der einbrechenden Gemütlichkeit nutzt, um die Bestseller von morgen anzupreisen. Auffallend war dabei auch im letzten Herbst vor allem eines: Der Abgesang auf den Werkstoff Papier kam deutlich zu früh.
So wie das Internet eine revolutionäre Entwicklung des 20. Jahrhunderts ist, war auch der Werkstoff Papier seinerzeit eine bahnbrechende Erfindung.
Dieser Meinung ist auch Chinaexperte Alexander Monro, der Mandarin und chinesische Politik in Cambridge studierte, Korrespondent bei Reuters war, als Chinaexperte bei einer Beratungsagentur in London arbeitet und nun ein interessantes Buch mit dem Titel „Papier – Wie eine chinesische Erfindung die Welt revolutionierte“ veröffentlicht hat.
Kaum etwas ist flüchtiger als der Gedanke: Innerhalb einiger Millisekunden schießt er durch unser Hirn, nimmt möglicherweise den ein oder anderen Umweg, nur um wenig später für immer in der Versenkung zu verschwinden.
Wir können nicht versuchen, jeden Gedanken festzuhalten und uns an ausnahmslos alles zu erinnern. Das brauchen wir auch nicht, denn nicht jeder Gedanke ist des Aufhebens wert. Für die wichtigen Gedanken aber gibt es einen erprobten Weg, indem wir ihn verschriftlichen.
Die zentralen Treiber der atemberaubenden Handlung von „Finderlohn“, dem neuen, hochgelobten Thriller von Stephen King sind – Notizbücher, literarische Destillate, gleich 150 an der Zahl.
Ursprünglicher Besitz des – fiktiven und erfolgreichen – Schriftstellers John Rothstein und niedergeschriebene Urfassung möglicher späterer Druckwerke, entbrennt um den bislang unveröffentlichten Romanstoff eine mörderische Geschichte.
Google Kalender, Wunderlist, Evernote, To Do-Programme und virtuelle Notizen – es gibt so viele Apps zur Organisation unseres Alltags, dass wir eine weitere App bräuchten, um nicht den Überblick zu verlieren.
Die meisten werden es bereits versucht haben: unterschiedliche Farben für unterschiedliche Ereignisse, gemeinsame Kalender mit Freunden und Kollegen, To Do-Punkte inklusive Erinnerungsmail oder die Zuordnung von Kategorien und Schlagworten. Einfacher wird es durch die technischen Hilfsmittel aber meist nicht.
Was haben Dieter Bohlen, Albert Einstein, Johann Wolfgang von Goethe, Klaas Heufer-Umlauf, Scarlett Johansson, Lady GaGa, Paul McCartney, Marylin Monroe, Arjen Robben, Gerhard Schröder, Albert Schweitzer und Bruce Willis gemeinsam?
Richtig, sie alle sind Mitglieder im Club berühmter Linkshänder – wie etwa 20% der Weltbevölkerung. Und was zunächst wie ein Stückchen Mehr an Individualität erscheint, erweist sich auf den zweiten Blick oftmals als Alltagslast.
KreativeNotizbücher florieren weiter – als Archiv für Geistesblitze und künstlerische Ideen, zuverlässige, greifbare Gedankenstütze, Medium der Kontemplation, verschwiegenes Tagebuch und nicht zuletzt als individuelles Lifestyle-Statement, denn ein Smartphone hat doch heute jeder.
Inspirierend auch für die Notizbuch-Experten der AG Zukunft. Nie waren ihre Produktportfolios schillernder, die Möglichkeiten zur werblichen Veredelung vielseitiger.
Reisetagebücher & Urlaubssouvenirs
Der Frühling ist vorbei, der Frühjahrsputz ebenfalls. Wer kennt es nicht: Kiste um Kiste wird aus dem Regal geräumt, um den Staub von den Brettern zu wischen und gelegentlich bleiben wir an unserem Hab und Gut hängen, ob es nun die Hochzeitsfotos sind, die alten Zeugnisse oder etwas, das uns heute beinahe antik vorkommen dürfte: ein handgeschriebener Brief.
War er früher noch das gängigste und meist einzige Mittel der Kommunikation, werden wir heute mit Tweets, E-Mails und Facebook-Posts bombardiert, dass es kaum auszuhalten ist. Privatsphäre? Ein überholtes Modell. Big Brother ist überall und liest jede noch so persönliche Nachricht mit.
Die Crux mit dem Schreiben und der Handschrift: Die Mehrheit der deutschen Schüler kann nicht mehr richtig mit der Hand schreiben, darunter mehr als die Hälfte der Jungen und ein Drittel der Mädchen. Dabei sind nicht bloß die Leserlichkeit und der Schreibfluss mangelhaft, sondern auch das motorische Durchhaltevermögen.
Laut einer Studie, die der Deutsche Lehrerverband gemeinsam mit dem Schreibmotorik Institut Heroldsberg durchgeführt hat, können nicht einmal 40% der Schüler eine halbe Stunde lang ohne Beschwerden schreiben.
„Extrablatt, Extrablatt“, schallt es aus dem Fernseher. Die Zeiten, in denen Zeitungsjungen Tageszeitungen per Zuruf an Mann oder Frau brachten, sind längst Vergangenheit. Ja, sogar die Zeitung selbst wirkt oftmals wie ein Relikt vergangener Tage – wie ein Dinosaurier, der von der endlosen Datenflut aus Smartphones und Tablet-PCs hinweg gespült zu werden scheint.
Das Medium Print ist aber nicht tot, sondern es erfindet sich neu. Dieser Meinung ist auch Papierenthusiast und Verleger Gerhard Steidl, der jüngst in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärte...
Es gibt Menschen, für die ein Leben ohne Notizbuch unvorstellbar ist. Notizbücher als Gedankenstütze, als treue und geduldige Wegbegleiter, als Ideensammelsurium. Bei ihrem Alter verhält es sich wie mit einem guten Wein: je älter, desto besser. Notizbücher schalten und walten im Verborgenen, sind währenddessen aber auch jederzeit verfügbar.
Jeder kennt das, wenn ein Gedanke kurzfristig aufblitzt, für einige Sekunden an einem seidenen Faden hängt und nach nur einer Minute möglicherweise für immer verschwindet. Im Nachhinein ärgert man sich und hegt Gram darüber, dass man die gute Idee nicht beim Schopf gepackt und zu Papier gebracht hat.
Notizbücher als Gedankenstütze
Die älteren Semester haben sie nie aus den Augen verloren, während die jüngeren Generationen sie gerade wieder entdecken: die Wirkung unserer Handschrift. So sind es zwar vor allem die Grand Seigneurs und Madames in Deutschlands Chef-Etagen, die auf edle Füller, ledergebundene Notizbücher und hölzerne Schreibtische setzen.
Doch auch unter Jugendlichen erleben hochwertige Büroartikel einen zweiten Frühling, ob aus Leder, Stoff oder aus Upcycling-Materialien. Die meist mit Hingabe hergestellten Produkte strahlen nicht nur eine besondere Eleganz aus, sondern sie vermitteln dem Geschäftspartner eine gewisse Wertigkeit, die in der modernen und immer schnelllebigeren Geschäftswelt besonders geschätzt wird.
Handschrift in der Geschäftswelt
Ob bei Meetings, im Vorlesungssaal und immer öfter auch wieder unterwegs, z.B. in der Bahn – die Menschen greifen teils immer noch, teils erneut zu haptischen Papierprodukten; zu analogen Kalendern, Notizbüchern oder -blocks, zu Büchern statt zu digitalen Tools.
Vor dem Hintergrund ihrer steigenden Wertschätzung sind klassische Papierprodukte in innovativer Form und vorzugsweise nachhaltig produziert sogar in Hipsterkreisen angesagt.
Stärken und Schwächen des alten Werkstoff
Wir sind von einer ständigen Informationsflut umgeben. Facebook-Posts, Twitter-Feeds und E-Mails regulieren unseren Alltag, während wir kaum hinterherkommen. Ein handgeschriebener Brief ist hingegen nicht nur etwas sehr Sinnliches, sondern bietet auch einen weiteren entscheidenden Aspekt: Er bleibt für die Nachwelt erhalten.
Die deutsche Literatur ohne Franz Kafkas Briefe an seine Milena Undenkbar! Ein unschätzbarer Reichtum hätte sich in Schall und Rauch aufgelöst, hätte Kafka sich nicht beinahe täglich an seinen Schreibtisch gesetzt, Feder und Tinte bemüht und zahllose Briefe geschrieben, die auch heute noch ihre Leser finden.
Briefe und Notizbücher fördern
die Persönlichkeitsentwicklung
Nicht nur wir verändern die Technik, sondern die Technik verändert auch uns. So hat sich während der letzten Jahrzehnte kaum eine Tätigkeit drastischer gewandelt als das Schreiben eines Briefes.
War es zu Beginn des 20. Jahrhunderts nämlich noch absolut üblich, eine Nachricht an die Liebsten handschriftlich zu verfassen, erhielt zeitgleich eine Innovation Einzug, die die nachhaltige Veränderung dieses Verhaltens einläuten sollte – die Schreibmaschine.
Pflanzen zu streicheln, um sie zum Wachstum anzuregen, ist seit jeher von einem esoterischen Nebel eingehüllt, der sich lange Zeit nicht gegen handfeste Pestizide und sonstige chemische Hilfsmittel zu behaupten wusste. Dass Pflanzen auf Berührung reagieren, ist allerdings seit den 1970er Jahren wissenschaftlich erwiesen.
So wissen die sensiblen Lebewesen ganz genau, ob gerade der Wind bläst, ob es regnet oder ob eine Kuhherde über sie hinweg trampelt. Mit Esoterik hat das nichts zu tun, sondern mit biologischen Vorgängen, ob nun bei der Venus-Fliegenfalle, die sich ihre zappelnde Beute schnappt oder die Mimose, die sich zusammenklappt, sobald man sie berührt.
Papier ist ein Werkstoff, der die Menschheit seit vielen Jahrhunderten erstaunt und begeistert. Ob nun der handgeschriebene Brief, die Einladung zur Hochzeit, unser Lieblingsbuch oder die Geburtsurkunde - Papierdokumente sind ein fester Bestandteil aller wichtigen Momente unseres Lebens.
Seinen Ursprung hat der pflanzliche Werkstoff allem Anschein nach in Griechenland, denn dort wurden bereits 3000 Jahre v. Chr. die ersten Papyri hergestellt. Eine andere Herangehensweise wurde um 105 n. Chr. von Cai Lun in China erfunden, eroberte die westlichen Gefilde aber erst im 14. Jahrhundert.
Das Empfangen eines Briefes ist mit ganz eigenen Glücksgefühlen verbunden: das Rascheln beim Auseinanderfalten der Nachricht, die Haptik des vielleicht angerauten Papiers, die geschwungene Handschrift des Absenders. Briefe übermitteln nicht nur Nachrichten, sondern auch haptische Codes. Sie wecken Emotionen, lassen uns mit der Nachricht verschmelzen - und öffnen möglicherweise sogar ein Tor in die Vergangenheit.
In Zeiten, in der jede Minute Millionen von Reizen auf uns einprasseln, kann das andächtige Lesen eines handgeschriebenen Briefes eine echte Wohltat sein.
Technologischer Fortschritt ist schon etwas Tolles. Wenn man mit den Neuerungen umzugehen weiß, dann nehmen Smartphones uns viele lästige Aufgaben ab, Computer erleichtern unseren Arbeitsalltag drastisch, ja, selbst Fernseher können für uns einen höheren Nutzen haben, wenn wir uns anschauen.
Wenn technologische Innovationen aber ein Ersatz für den menschlichen Körper werden und Dinge nicht nur erleichtern, sondern vollständig vereinnahmen, ist höchste Vorsicht geboten.
Bei welcher Gelegenheit zücken Sie noch Papier und Stift?
Um To Do-Listen zu verfassen? Ideen festzuhalten? Notizen in Ihren Timer zu schreiben?
Eine aktuelle Online-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass 87 Prozent der 1.000 befragten US-Bürger für ihre beruflichen Tätigkeiten handschriftliche Aufzeichnungen nutzen.
Argumente, die auch von wissenschaftlichen Studien bestätigt werden. Virginia Berninger, Professorin für Pädagogische Psychologie an der University of Washington, unterstreicht, dass das Schreiben mit der Hand die Feinmotorik fördert.
Gute Gründe, mit der Hand zu schreiben
1949 vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels gegründet, floriert die Frankfurter Buchmesse ungebrochen. Mit jährlich über 7.000 Ausstellern behauptet sie ihren Rang als größte Fachmesse weltweit. Das Ende des gedruckten Buches ist ebenso wenig in Sicht wie das Aussterben haptischer Kalender – im Gegenteil.
Während der Umsatzanteil der E-Books 2013 bei 3,9 Prozent lag, kletterte der Absatz bei den klassischen Buchhändlern im gleichen Zeitraum wieder um 0,9 Prozent. Die Zukunftsprognose der Branchenkenner: E-Books werden hierzulande maximal 25 Prozent des Gesamtumsatzes erreichen – eine Quote, die der US-Markt bereits seit Jahren unverändert verzeichnet.
Die Kalendergalerie auf der Frankfurter Buchmesse
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