Dass der Werkstoff Papier auf ganz besondere Weise mit unserem Gehirn kommuniziert und dass es gut für unser Gehirn ist, mit der Hand zu schreiben, dürfte inzwischen kein Geheimnis mehr sein.

 

So steigen vor allem junge Menschen wieder auf althergebrachte Alltagshelfer wie Notizbücher sowie Buchkalender um, statt mit heilsversprechenden Apps zu hantieren. Diese verführen oftmals nämlich zum Verzetteln oder zu einer gnadenlosen Durchtaktung von Alltagsgeschene un Privatleben.

 

Haptische Kommunikation

 

In der Kommunikation erleben wir hingegen ein Revival des handgeschriebenen Briefes. Obschon diese Renaissance nicht so deutlich spürbar ist wie die Wiederbelebung von Kalender und Co., ist auch vielen Jugendlichen völlig klar, dass man zu besonderen Gelegenheiten eine hochwertige Karte aus Papier verschickt, statt den Anlass mit einer Snapchat-Nachricht zu würdigen.

 

Dies hat den einfachen Grund, dass eine handgeschriebene Botschaft ein multisensorisches Feuerwerk ist, während digitale Nachrichten durch ihre Schnelligkeit und Vergänglichkeit an Belang verlieren.

 

Darüber hinaus bringen digitale Medien stets einen

Gleichrichtungsprozess mit sich. So ist die inhaltliche Gestaltung der Nachricht zwar weitestgehend uns selbst überlassen, aber bei der Visualisierung müssen wir uns aufgrund der technischen Eingrenzung an vorgefertigte Designs anpassen, sofern wir nicht selbst ein Händchen für Grafikdesign haben.

 

Print bietet
gestalterischen Freiraum

 

Ein Stück Papier ist so geduldig, dass diese Eigenschaft sogar in einer Redewendung  verewigt wurde. Der Werkstoff erlaubt uns die grenzenlose Entfaltung, ohne dass wir uns an Textfelder, Schriftarten und Bildauflösungen halten müssen.

 

Mit einem Notizbuch oder einem Buchkalender verhält es sich ganz genauso: Während Software-Lösungen wie der MindManager, Evernote, Wunderlist oder Microsoft OneNote uns vorgegebene Schemata bereitstellen, die sämtliche Kreativität bereits vor dem Schaffensprozess in eine fertige Form gießen, überlässt uns ein leeres Stück Papier alle Entscheidungen.

 

Welchen Bereich des Blattes möchten wir beschreiben? Möchten wir unterschiedliche Farben benutzen? Muss eine Notiz um ein aussagekräftiges Bild ergänzt werden? Möchten wir uns gar künstlerisch betätigen und ein

 

 

Skizzenbuch anlegen? Kann unsere Zeichnung noch einen Aufkleber vertragen?

 

Print steigert die Aufmerksamkeit

 

Die kreativen Möglichkeiten sind mannigfaltig, während die mentale Belastung durch die zunehmende Digitalisierung zunimmt. Hier eine Facebook-Nachricht, dort ein Instagram-Foto: Was wir erhalten, haben wir meist innerhalb kürzester Zeit wieder vergessen, denn digitale Medien bedienen in der Regel bloß unseren visuellen Sinn. Papierbotschaften nehmen wir mit all unseren Sinnen wahr, denn wir können das Papier sehen, es anfassen, daran riechen, sein Rascheln vernehmen.

 

Als zukunftsorientierter Zusammenschluss verschiedener Papierverarbeiter wissen wir um die multisensorischen Qualitäten unseres Werkstoffs und prognostizieren, dass Papier in den kommenden Jahrzehnten eine wichtigere Rolle einnehmen wird als jemals zuvor.

 

Je erbarmungsloser sich der digitale Datenflor über uns legt, desto wichtiger werden die sensorischen Brücken zu unserer angestammten Realität. Papier ist eine dieser Bezugspunkte, ein entscheidender zumal.

 

 

Autor: Richard Kastner

 

 

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