Es gibt kaum ein Unternehmen, das noch nicht über das papierlose Büro nachgedacht hat, ob nun aus Interesse am Schutz der Umwelt oder zum Zweck langfristiger Geldersparnis. In der Theorie können sich viele Betrieben besonders unter den KuM sogar vorstellen, vollständig auf die Papierlosigkeit umzusatteln und auschließlich digital zu arbeiten.
Dennoch sieht die Realität meist anders aus. Zwar wird nicht mehr jede E-Mail ausgedruckt, wie es bis vor kurzem noch gängige Praxis war – ganz ohne Papier möchten Deutschlands Unternehmen aber nach wie vor nicht.
Papierloses Büro – so klappt der Einstieg! In 10 (gerne auch in fünf) Schritten zum papierlosen Büro, Papierausstieg leicht gemacht usw. usf. Seit rund zwei Dekaden ermuntern uns Online-Ratgeber und Online-Magazine zum digitalen Turnaround im Büro, zum finalen Ausstieg aus den Papierwelten.
Das will aber nicht so recht klappen, schenkt man diesbezüglichen Umfragen Glauben. Und so ratgebert es
weiter im digitalen Blätterwald.
Besonders interessant: Trotz zunehmender Digitalisierung steigt der Papierverbrauch seit 1950 bis heute kontinuierlich an. Das ist nicht weiter verwunderlich. Schließlich ist die Information auf Papier schnell greifbar, leicht reproduzierbar und überall nutzbar.
Auch Deutschlands Angestellte halten gerne etwas in der Hand. „Ich drucke, also bin ich“, formuliert es das Handelsblatt. Nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es im Zeitalter von Trojanern und Erpressungssoftware, Serverabstürzen und Daten- wie Rechtssicherheit eine Reihe gewichtiger Gründe gibt, der Papierwelt die Treue und das papierlose Büro auf Abstand zu halten.
immerhin gibt es besonders beim e-Invoicing Bewegung mit Blick auf Praxis und Akzeptanz zu vermelden, wie eine aktuelle Studie belegt.
Dennoch sind sich Experten wie auch Wirtschaftsökonomen nach
wie vor einig: Das papierlose Büro bleibt ein Mythos. Das – realistischere – Ziel lautet: Papierreduktion. Die Differenzierung zwischen Relevanz und Nichtigkeit. Nicht jeder Mist muss ausgedruckt werden.
Als Papierverarbeiter wissen wir um die „Gier nach Print“ unserer Kunden und können mit Sicherheit sagen, dass vollständig papierlose Büros vorerst Zukunftsmusik bleiben werden.
Zu unverzichtbar ist die Greifbar-keit nötiger Informationen, zu unübersichtlich die digitale Verwaltung wichtiger Dokumente. Der Werkstoff Papier schafft eine Verbindlichkeit, die wir der digitalisierten Welt in der Regel noch nicht zutrauen.
Wer sich nun um den Schutz unserer Umwelt sorgt, sei beruhigt: Papier avanciert dank einschlägiger Zertifizierungen wie dem Blauen Engel, dem FSC-Siegel oder dem PEFC-Siegel zum nachhaltigen Produkt. Diesen Siegeln haben auch wir uns verschrieben – damit der Werkstoff Papier uns noch lange erhalten bleibt.
Autor: Richard Kastner
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