Was haben Marilyn Monroe, Keith Haring und Kurt Cobain gemeinsam? Sie alle führten Notizbücher, die ihnen als Erinnerungsstütze und Inspirationsquelle dienten.
Als Künstler mit Kultstatus eignen sie sich auch posthum als identifikationsstarke Testimonials – eine Strategie, optimiert durch Storytelling, mit der Moleskine Ende der 90er Jahre das fulminante Comeback der handlichen Alltagsbegleiter beflügelte.
Zum Auftakt lancierten die Marketer des italienischen Unternehmens die Botschaft, dass der britische Schriftsteller Bruce Chatwin in seinem Erfolgsroman „Traumpfade“ beklagt, die von ihm geliebten besonderen Notizbücher aus einer Pariser Papeterie würden nicht mehr hergestellt. Eine News zwischen Fiktion und Wahrheit. Heute ließe sich dabei auch von „Alternativen Realitäten“ sprechen.
In der Fortsetzung der Story ließ man Hemingway und Picasso in die Rolle der Notizbuch-Helden schlüpfen – die Idee zündete bis zum Hype, und Moleskine avancierte mit seinen in China extrem preiswert produzierten Lifestyle-Produkten zum börsennotierten Unternehmen.
Kein Trend ohne Gegentrend. Subkulturen und Individualisten, die sich dem Sog der digitalen Welt entziehen, gab es seit Beginn der Entwicklung, doch nie waren es mehr als heute. Das analoge Comeback, das wir bereits in vorhergehenden Blogs skizziert haben, breitet sich derzeit immer weiter aus.
Einige der Kerngründe: Die Sehnsucht nach Entschleunigung, die Bedürfnisse nach Selbstwirksamkeit und einer Sicherheit, die flüchtige, abstrakte Sphären nicht bieten können.
Aus dieser Perspektive liegt das Verdienst von Moleskine darin, die Zeichen der Zeit früh erkannt zu haben und das Notizbuch auch in den Status eines Trendpräsents gehoben zu haben. Denn nur in
Ausnahmefällen begründen Marken tatsächlich einen Trend.
Indem Moleskine Kreativität in den Mittelpunkt stellte, gewannen sie zunächst die Hipster für sich, deren Vorbildfunktion insbesondere bei jungen Leuten zu den gewünschten Multiplikatoreffekten führte. Das über die Jahre erzielte Wachstum kulminierte bereits 2015 in einem Gewinn von 27 Millionen Euro.
Der durchschlagende kommerzielle Erfolg läutete allerdings auch das Ende von Moleskine-Notizbüchern als Distinktionsmerkmal für Hipster ein: gestern hip, heute Mainstream.
Natürlich verzichten Trendsetter deshalb nicht auf die sicht- und greifbaren Vorzüge analoger Medien, sie wechseln nur den Anbieter. Hauptsache ausgefallen, Spiegel ihres coolen Lifestyles - und bitte keine Mainstream-Marke. Dann funktioniert ein Notizbuch auch als Trendpräsent.
Um die eigene Individualität in Szene zu setzen, fällt übrigens auch das Smartphone weitgehend aus. Denn wer hat heute keins? Wie cool ist es, mit den Augen an einer Screen zu kleben? Und welche Unterschiede offenbaren sich bei den digitalen Tools auf den ersten Blick?
Neben den Hipstern befeuern zwei weitere Gruppierungen den Boom der Notizbücher. Die Kreativen, die ebenfalls Vorbildcharakter haben, schätzen schon intuitiv die Vorzüge von Papier und Stift.
Dazu zählen u.a., dass handschriftliche Aufzeichnungen den Ideenfluss anregen, als flexibles Medium ein Sammelkompendium bilden, ob für Texte, Skizzen, Zeichnungen, eingeklebte Reminder usw. und tatsächlich immer sofort einsatzfähig sind.
Nicht nur, aber insbesondere die intellektuelle Fangemeinde unterfüttert die Vorzüge von klassischen Notizbüchern und Handschrift vs. Tippen mit wissenschaftlichen Argumenten, z.B. besseres Verständnis, höheres
Erinnerungsvermögen und das Training haptischer Fähigkeiten, schon eingedenk der frühen Erkenntnis von Kant, dass die Hand der sichtbare Teil des Gehirns sei.
Vor diesem Hintergrund empfehlen sich Notizbücher auch als wirkungsstarke Trendpräsente – weniger als Massenware, zumal die Bekanntheit global agierender Marken die Aufmerksamkeit des Empfängers absorbiert. Vielmehr kommt ihnen die Funktion von individuellen Botschaftern zu, die sowohl auf ihre Zielgruppe als auch auf Image und Kommunikationszweck des Absenders zugeschnitten sind.
Ebenfalls ein Spezialgebiet der AG Zukunft-Mitglieder – von der konzeptionellen Beratung über die ganze Bandbreite der Veredelungsmöglichkeiten bis hin zu Sonderanfertigungen.
Ein kleiner Ausschnitt aus dem vielseitigen Programm: Notizbücher aus Recyclingpapier, mit Motiv und farbig sortiert, machen ökologisches Verantwortungsbewusstsein greifbar; grüne Botschafter aus Apfelpapier, die eine Steilvorlage für Storytelling in eigener Sache bieten.
Darüber hinaus stehen zur Auswahl Business-Notizbücher mit Farbschnitt in Wunschfarbe, Gummiband und Stiftschlaufe Ton in Ton, oder robuste Notizbücher mit Branchenfachanhängen z.B. für das Elektro- und Dachdeckerhandwerk.
Gefragt sind auch Modelle mit textiler Oberfläche, individuell formgeprägter Schaumstoffhülle und farbigen Kontrastnähten oder strapazierfähige Notizbücher mit schmutzabweisender Schutzhülle, rundum mit werbewirksamen Motiven und Logos bedruckbar.
Übrigens setzen alle Mitglieder der AG Zukunft auf Nachhaltigkeit – ein Trend, der zwar eine lange Anlaufzeit brauchte, aber endlich Fahrt aufnimmt und als Gebot der Stunde längst den Status einer kurzfristigen Welle überwunden hat.
Autor: Richard Kastner
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