„Wir leben in einem freien Land!“ – Was einst als gut gemeinter Slogan zur Definition der westlichen Gesellschaft diente, ist heute zu einer Farce verkommen. Freiheit bedeutet nämlich auch, selbst darüber zu entscheiden, was wann und wo öffentlich gemacht wird.
Konzerne wie Google, Facebook und Amazon nehmen uns diese Entscheidung längst ab. Nicht etwa illegal, sondern mit Hilfe des unstrittigen sozialen Drucks. Ein Leben ohne Google? Unwahrscheinlich. Spätestens bei der Nutzung eines Android-Smartphones übertreten wir die Grenze.
Wer sich vollständig gegen die Nutzung von Facebook und Co. wehrt „trägt einen Aluhut“, ist also ein paranoider Verschwörungstheoretiker. Dabei ist die digitale Überwachung unserer privatesten Gespräche und Gedanken allgegenwärtig und beileibe kein Mythos.
Doch wie kann man sich gegen den „großen Bruder“ schützen? Ganz
einfach: Statt jeden noch so privaten Moment zu twittern oder via Facebook zu teilen, könnten wir auf ein Notizbuch aus Papier umsteigen – dank Blauer Engel- oder FSC-Zertifizierung nachhaltig und 100% überwachungsfrei.
Unsere Privatsphäre ist schließlich kein Luxus, sondern ein grundlegendes Recht, auf das jeder Bürger bestehen sollte. So ist es kein Zufall, dass Tagebücher oftmals mit einem Schloss versehen sind, das vor Eindringlingen schützen soll. Facebook und Google händigen wir durch das Akzeptieren der Nutzungsbedingungen einen Schlüssel dafür aus.
Besonders alarmierend: Was einmal im Internet gelandet ist, entzieht sich unserer Kontrolle. Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wer welche Texte kopiert, welche Fotos gespeichert und welches Video heruntergeladen hat. Haben wir einen Teil unseres Privatlebens einmal online gestellt, gehört er nicht länger zu unserem Privatleben.
Notizbücher ermöglichen in Zeiten der digitalen Überwachung echte Privatsphäre und taugen daher zum besonders hochwertigen Werbeartikel, der signalisiert: „Unserem Unternehmen liegt etwas am Schutz Ihrer Gedanken.“
Außerdem macht seine übliche Nutzung das Notizbuch zum perfekten Werbeträger, denn sie könnte kaum persönlicher sein. Wir vertrauen Notizbüchern unsere intimsten Gedanken an, wie wir sie vielleicht noch nicht einmal unserem besten Freund verraten würden.
Dafür gibt es einen guten Grund und ein eigentlich negativ konnotiertes Sprichwort erlangt durch die Digitalisierung eine neue Bedeutung: Papier ist geduldig – und wir behalten die Kontrolle über unser geistiges Eigentum.
Autor: Richard Kastner
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