In unserem letzten Blog zur nachhaltigen Papierökonomie hatten wir einen Blick auf die zahlreichen alternativen Papiergewinnungs-Initiativen geworfen.

 

Zu den erfolgreichen Aktivitäten, das Basismaterial Holz zu entlasten und gleichzeitig eine bessere Umweltbilanz bei der Papierherstellung zu erzielen, zählen auch zwei Projekte der Lieferanteninitiative AG Zukunft.

 

Nachhaltige Wege
zur Papiergewinnung

 

Eine weiterer vielversprechender Ansatz auf den nachhaltigen Wegen zur Papiergewinnung

wird nun aus Dresden gemeldet. Dort hat der Medienmanager Kay Hedrich den Nachweis angetreten, dass Graspapier nicht nur wie bisher für Verpackungen verwendet werden kann, sondern auch für die Produktion von Büchern tauglich ist.

 

Hederich hatte sein Studium an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig 2017 erfolgreich beendet und sich im Anschluss daran in der Gründerschmiede der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) Dresden auf die Gründung eines innovativen

 

 

Medienunternehmens in Form eines Buchverlages vorbereitet.

 

matabooks - Vegane
Bücher aus Graspapier

 

Der Jungunternehmer hat ein Verfahren zur nachhaltigen Papiergewinnung aus Gras kreiert: “matabooks - Vegane Bücher aus Graspapier”. Hedrich produziert seine Notizbücher im bewussten Einklang mit der Natur, wie auch der von ihm gewählte Name für seine Kreation/Edition/Linie signalisiert: "matabooks" ist inspiriert vom indischen Mata für Mutter.

 

Und der Name ist Programm: Auf seinem nachhaltigen Weg zur Papiergewinnung hat der Papierspezialist bei seinem Graspapier systematisch die Eliminierung von tierischen Bestandteilen umgesetzt, wie sie uns im Knochenleim, in den Druckfarben und bei der Einbandgestaltung aus Lederhäuten begegnen.

 

Keine langen Transportwege

 

Das von Hedrich verwendete Gras stammt von der Schwäbischen Alb, muss also keine langen Transportwege zurücklegen. Nach der Ernte wird es sonnenge-trocknet, alsdann

 

 

gemahlen und zu Pellets verdichtet.

 

Diese Ausgangsprodukt wird im nächsten Schritt wieder aufgelöst und zu Papier gepresst. Naturnah als auch vegan sind auch die weiteren Verarbeitungsschritte, so dass alle Graspapier-Produkte wieder rückstandslos in den Materialkreislauf überführt werden können. Aktuell dürfte kaum einen nachhaltigerer Weg zur Papiergewinnung existieren.

 

Crowdfunding für den
ersten Roman auf Graspapier

 

Neben den bereits existierenden Notizbuch-Varianten aus Graspapier will sich Hedrich als Verleger auch an ein Romanprojekt wagen - wenn er die erforderlichen 15.000 Euro für die erste Auflage von 1.000 Exemplaren auf der Crowdfunding-Plattform Startnext bis Ende April 2018 zusammenbekommt.

 

Doch unabhängig vom erfolgreichen Ausgang des Crowdfunding-Projektes steht der Papierwirtschaft mit dem Graspapier nun ein weiteres hochinteressantes Alternativ-papier mit glänzender Ökobilanz zur Verfügung.

 

Autor: Richard Kastner

 

 

 

 

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