Mailingverstärker und
die Macht griffiger Worte
Unser Tastsinn ist allgegenwärtig, auch in der verbalen Kommunikation. So ist die deutsche Sprache gespickt mit Termini, die handwerklichen oder händischen Tätigkeiten entliehen sind. „Ein Konzept festklopfen“, jemanden „an der langen Leine lassen“ oder „ein Totschlagargument benutzen“ sind nur einige Beispiele dafür, wie handfest unsere Gespräche bisweilen sein können.
Prof. Dr. Dagmar Schmauks , ihres Zeichens Mitarbeiterin der Arbeitsstelle für Semiotik an der Technischen Universität Berlin, ist fasziniert von solchen Begrifflichkeiten - von handwerklich geprägten Worten, die abstrakte Sachverhalte greifbar machen.
Ihre umfangreiche Metaphernsammlung und Sprachanalyse “Spitze Bemerkungen und schwammige Argumente” (Stauffenberg-Verlag, 242 Seiten, 24,50 Euro) widmet sich deshalb ausschließlich der Untersuchung von Redewendungen, die ihren Ursprung in der Welt der Haptik haben.
Daraus, dass unser Tastsinn einen derart großen Einfluss auf unsere Sprache hat, können auch Werber und Marketer lernen – vor allem jene, deren Aufgabe es ist, abstrakte Inhalte anzupreisen, wie beispielsweise Dienstleistungen, Finanzprodukte oder auch Spendenaktionen.
Wie veranschaulicht man beispielsweise einen 20-jährigen Sparplan oder eine Rechtsschutzversicherung? Viele Kunden tun sich mit derart abstrakten Leistungen schwer und wünschen sich etwas Greifbares, etwas Handfestes, ob nun verbal oder in gegenständlicher Form.
Die Lösung sind meist liebevoll gestaltete Werbeartikel, die der Veranschaulichung dienen. Möchte man auch von griffigen Worten Gebrauch machen, eignet sich ein Medium ganz besonders gut: das Printmailing, gerne auch mit einem Werbeartikel als Mailingverstärker.
Haptische Printmailings heben sich nicht nur gekonnt vom digitalen
Werbedauerfeuer ab, das uns im Internet begegnet. Sie sind auch eine Spielwiese für Wortgewandte und erlauben Marketern die Kommunikation mit dem Empfänger.
Damit der Kommunikationsversuch angenommen wird und nicht gleich im Papierkorb landet, muss das Printmailing einen Mehrwert bieten. Statt nur zu informieren, sollte es den Leser einerseits berühren und ihn dazu animieren, sich mit dem übersandten Material zu beschäftigen.
Andererseits muss der Empfänger auch sprachlich berührt und emotionalisiert werden. Geld wegwerfen, Talente verschleudern, durch die Lappen gehen; ein Problem abklopfen, ein festes Auftreten, Sicherheit aufbauen. Statt bloß von Vorsorge zu reden, sollten wir eine Metapher bemühen: den ganz persönlichen Rettungsschirm aufspannen.
Ein Printmailing, das gleichzeitig auf eine haptische Sprache setzt, wird der Tastsinn gleich doppelt aktiviert - in der Hand und im Kopf.
Autor: Richard Kastner
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