Die vierte Dimension ist so flüchtig wie unfassbar. Zeit rinnt uns durch die Finger, vergeht wie im Fluge oder dehnt sich endlos aus. Gefühlte Zeit hat ihren eigenen unberechenbaren Rhythmus. Doch Kultur braucht Struktur. Schon früh versuchten wir, den Lauf der Zeit zu objektivieren, greif- und planbar zu machen.

 

Die Grundlagen für unsere heutigen Kalendersysteme wurden bereits in den ersten überlieferten Hochkulturen gelegt. Während die Ägypter den Mondkalender entwickelten, richteten sich die Mesopotamier am Kreislauf der Gestirne aus. Von den Babyloniern ist bekannt, dass sie den siebentägigen Wochenzyklus einführten.

 

Die höheren Kreise des frühen Mittelalters fassten den Jahresverlauf auf kostbarem Pergament in den Blick. Handwerker und Bauern schnitzten ihr Kalendarium in Holz. Erst Mitte des 15. Jahrhunderts wurden die ersten gedruckten Kalender unters Volk gebracht.

In der heutigen Zeit nutzen wir

 

 

Papierkalender in vielfältigerForm: Abreißkalender, Bildkalender, Tischkalender, Taschenkalender und -planer, 3-/4-Monatskalender, Wandplaner – ihr verbindendes Merkmal bis zu den Vorgängern: Sie verwandeln die abstrakte Dimension Zeit in ein sichtbares, fass- und handhabbares Planungsinstrument.

 


Kalender - Auge trifft Hand

Ein Hauptgrund für das Comeback haptischer Terminplaner und Anverwandter, obwohl die virtuelle Welt weiter expandiert. Bildkalender, die uns mit einer Fülle von Eyecatchern beglücken – von herrlichen Landschaften über bezahlbare Kunstwerke für die Wand bis hin zu individuell wählbaren Motiven –, florieren unabhängig von der virtuellen Sphäre.

 

Der Unterschied: Digitale Kalender – ob online oder via Smartphone – basieren auf programmierten Rechenfunktionen in einem abstrakten Raum. Der konkrete Realitätsbezug fehlt und mit ihm das Gefühl der Glaubwürdigkeit

 

und Verlässlichkeit, die uns ein sicht- und fassbares Objekt an die Hand gibt.

Mit einem haptischen Werbekalender greifen wir auf die Zeit zu, klappen sie auf, können zwischen Vergangenheit und Zukunft vor- und zurückblättern, innehalten und den Lauf der Zeit stoppen – die damit einhergehenden Bewegungen wecken motorische Codes, die uns das Gefühl geben, die Zeit in der Hand zu haben.

Auch das mentale Backup funktioniert besser, wenn die Finger im Spiel sind. „Die Hand denkt mit“, wie der renommierte Hirnforscher Manfred Spitzer diesen Sachverhalt resümiert.

Eine von vielen Facetten, die eine übergeordnete Entwicklung spiegeln. Mit der Expansion der digitalen Welt wächst auch der „Touch Hunger“, wie es die amerikanische Haptikforscherin Tiffany Field ausdrückt – unser existenzielles Bedürfnis zu berühren und berührt zu werden.

 

 

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