Der Werkstoff Papier befindet sich im Wandel. So verzeichnen zahlreiche Nischenmagazine steigende Auflagen, während Tageszeitungen an der Aktualitätsgeschwindigkeit moderner Nachrichtenverbreitungssysteme scheitern. Der Konsens unter Konsumenten: Qualität statt Quantität.

 

Nicht nur Papeterien befinden sich im Aufschwung und beglücken nicht nur ältere Semester mit handgefertigten Glückwunschkarten, sorgsam gebundenen Notizbüchern und aufwendig dekorierten Kalendern. Nein, auch der Berliner Hipster und der Köln-Ehrenfelder Künstler haben die neue Schreibkultur wieder für sich vereinnahmt.

 

Papier avanciert Stück für Stück zum Luxusartikel. Als Gebrauchsgegenstand ist das Medium nicht nur deshalb verpönt, weil der schnelle Papierverbrauch drastische Umweltbelastungen mit sich bringt – die Wegwerfmentalität hat sich schlicht ins World Wide Web verlagert, wo unterhaltsame Bildchen die täglichen Nachrichten jagen und wo die User gleich kommentieren, liken oder teilen können.

 

 

Entschleunigungsfaktor Papier

 

Die Liebe zu Printprodukten entwickelt sich hingegen zu einem regelrechten Enthusiasmus. Wer die Begeisterung begutachten möchte, die durch einen Bogen Papier ausgelöst werden kann, sollte sich Zeit für einen Besuch in der Papeterie nehmen.

 

Erwachsene Menschen, die begeistert nach den rausten Oberflächen, den handlichsten Füllfederhaltern oder den ansprechendsten Briefumschlägen suchen, sind hier keine Seltenheit und stellen das Äquivalent zum Kind im Spielzeugladen dar.

 

Der Luxusartikel Papier?Papierprodukte wie Bücher und Magazine werden nicht mehr nebenher als Wegwerfprodukte konsumiert, sondern bewusst als Entschleunigungsprodukte.

 

Besonders beliebt sind auch immer wieder Kalender aller Art, denn die Datenflut der vergangenen zehn Jahre hat in Bezug auf die Terminplanung vor allem eines mit sich gebracht: Unübersichtlichkeit und digitale Einsamkeit.

 

Ein Kalender aus Papier macht die abstrakte vierte Dimension im wahrsten Sinne des Wortes

 

greifbar und sorgt dafür, dass wir bei der Zeitplanung nicht den Überblick verlieren – eine Aufgabe, an der die zahlreichen Zeitmanagement-Apps oftmals scheitern.

 

Glanz statt Büromief

 

Stand Papier in den vergangenen Jahrzehnten meist für unangenehme Büroarbeiten und den sprichwörtlichen „Papierkram“, so stellen wir als Mitglieder der AG Zukunft mit Freuden fest, dass die Zukunft unseres Marktes den Lifestylisten gehört, die das haptische Erlebnis suchen, ihren Notizbüchern und Kalendern eine besondere Bedeutung zusprechen und Wert auf Qualität legen.

 

Im Rahmen der Renaissance unseres Werkstoffs Papier werden unseren Medien endlich wieder Relevanz und Wertschätzung zuteil. Papierprodukte wie Kalender und Notizbücher werden wieder als das wahrgenommen, was sie sind: etwas Besonderes.

 

 

Autor: Richard Kastner

 

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