Vilfredo Pareto, ein italienischer Volkswirtschaftler des letzten Jahrhunderts, hat ein nach ihm benanntes Phänomen entdeckt, das sich von der Wirtschaft ausgehend auf alltägliche Probleme übertragen lässt.

 

Er fand damals heraus, dass 80% des italienischen Vermögens auf gerade einmal 20% der Haushalte verteilt war. Daraus hat er eine Faustformel abgeleitet - das sogenannte Pareto-Prinzip.

 

Das Pareto-Prinzip besagt, dass wir mit 20% unserer Aktivitäten 80% der Ergebnisse erzielen. Das bedeutet einerseits zwar, dass wir sehr viel Zeit verschwenden.

 

Andererseits aber auch, dass wir unsere Aufgaben deutlich besser managen könnten, als es die Regel ist. Dabei steht uns nur eine Eigenschaft im Weg: unser nie enden wollender Perfektionismus.

 

Besonders wir Deutschen sind geradezu verliebt, wenn es darum geht, Aufgaben pünktlichst, dreifach korrigiert und fein säuberlich notiert auf dem Erledigt-Stapel abzulegen. Doch ist diese Vorgehensweise wirklich effektiv?

 

Oder reicht es oft nicht, wenn Aufgaben gut erledigt werden, statt sehr gut oder exzellent? Viel schlimmer: Hält der hohe Anspruch uns nicht manchmal sogar davon

 

 

 

ab, Aufgaben überhaupt in Angriff zu nehmen?

 

Konzentration auf das Wesentliche

 

Betrachten wir zum Beispiel die studentische Hausarbeit: Muss wirklich jede Hausarbeit ein absolut fehlerfreier Meilenstein werden? Oder reicht es nicht, wenn wir ab und zu Fünfe gerade sein lassen? Möglicherweise warten andere wichtige Aufgaben auf uns, die wir zu Gunsten der schreibenden Tätigkeit vernachlässigen müssen.

 

Welche konkreten Tipps kann man befolgen? Geht es beispielsweise um das Schreiben längerer Texte, sollte man stets das Ende im Kopf behalten und nicht den Fokus verlieren. Gerade wissenschaftliche Recherche kann sich in endlosem Leseaufwand verlaufen, ohne dass dabei wirklich hochwertige Quellen gesichtet werden.

 

Auch den Formulierungsaufwand sollte man begrenzen. Sind Leser wirklich an endlosen Schachtelsätzen interessiert? Haben Leser nicht selbst oft wenig Zeit und wünschen sich, dass der Autor möglichst zügig auf den Punkt kommt?

 

Wer schreibt, was gesagt werden muss, spart viel Kraft und Hirnschmalz. Theodor Fontanes

Schreibstil in allen Ehren, aber hin und wieder ist eben auch Pragmatismus gefragt.

 

Wenn der Kalender überquillt: Zeitmanagement

 

Hält man sich an das Pareto-Prinzip, ist Perfektion unwirtschaftlich. Während man nämlich noch viel Zeit dafür aufwendet, sich Arbeit aufzuhalsen, die das Vorhaben nicht merklich verbessert, könnte man längst mit der nächsten Tätigkeit beginnen und viel Kraft einsparen.

 

Besonders tragisch wird es, wenn Prokrastination  ins Spiel kommt. Dann widmen wir uns nämlich Dingen, die eigentlich hinten angestellt gehören.

 

"Gut genug" reicht manchmal also völlig aus. Besonders dann, wenn mehrere Projekte gleichzeitig anstehen und der Kalender überquillt, ist ein gutes Zeitmanagement gefragt. Um den Überblick zu behalten, sollten wichtige Aufgaben zuerst erledigt werden, bis sie alle annehmbar bearbeitet wurden.

 

Wenn dann noch Zeit zur Verfügung steht, findet sich immer noch Luft für eventuelle Feinheiten. Hin und wieder sollte aber auch die Entspannung nicht zu kurz kommen.

 

Autorin: Sabine Wegner

 

 

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